Coindesk hat gestern, den 2. März 2017 das Resultat der in der Blockchain-Community durchgeführten Umfrage (mehr als 400 Blockchain-Unternehmen, Investoren usw.) zum Thema der ICOs veröffentlicht. Initial Coin (oder auch Token) Offerings sind eines der interessantesten Themen in der neuen Blockchain-Branche. Stellen sie doch die Zusammenführung von Crowdfunding und der Blockchain-Technologie dar und addressieren große offene Themen des Equity-Crowdfundings wie fehlende Liquidität und Fungibilität. Dazu habe ich schon einiges auf meinem Blog: ebit4u geschrieben wie hier AppCoins als CryptoCrowfunding und hier: Weifund und dezentrales Crowdfunding. Beinahe die Hälfte des Kapitals, das in die Blockchainökosphäre in den letzten Jahren investiert wurde, stammt aus solchen IC0s. Insgesamt haben im Jahr 2016 Blockchainprojekte USD 232 Millionen (davon entfallen auf den DAO USD 150 Mio) über diese Art der Kapitalaufbringung eingesammelt. Wobei die durchschnittlich dabei aufgebrachten Beträge pro Projekt USD 1,6 Mio betragen.
Interessant dabei ist das ein großer Teil des Kapitals auf europäische Blockchainprojekte wie den DAO (Deutschland), LISK (Deutschland), WAVES, ICONOMI, Ethereum (Schweiz) entfällt usw. Damit wird eindeutig das Potential dieser neuen Finanzierungsform evident. Werden noch die vielen regulatorischen Fragestellungen und das Transparenzproblem gelöst, könnte sich damit eine Finanzierungsform auch für europäische Blockchainprojekte ergeben, die endlich das Problem der fehlenden VC Finanzierung für große Kapitalrunden in Europa lösen könnten.
Interessant dabei ist auch die Entwicklung in den letzten Monaten: Inzwischen sind es nicht nur Privatinvestoren, die in Tokens investieren sondern auch institutionelle Anleger. Zusätzlich beginnen VC´s ihre eigenen Blockchain Tokens auszustellen, zu verkaufen und damit eine neue Form des Venture Capitals zu erschließen.